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Firmenprofil

Am 1. Mai 1926 wurde in Den Haag die Radiofabrik „van der Heem & Bloemsma“ gegründet. Zunächst von zu Hause aus in einem Holzschuppen im hinteren Teil des Gartens der Familie van der Heem in der Johan Maetsuyckerstraat 42 in Den Haag. später kann aufgrund des schnellen unerwarteten Wachstums von verschiedenen Standorten bis zum 1. Mai 1929 alles in einer neuen Fabrik in der Stortenbekerstraat 177 in Den Haag kombiniert werden. Der Schwerpunkt lag von Anfang an auf der Herstellung von Luxus-Rundfunkempfängern, die ab dem 6. November 1919 in der Region zu hören waren.

Von P.H.J. van der Heem (51), seinem jüngsten Bruder L.W. de Heem (33) und Ir. J Bloemsma (26) wird am 1 Mai 1926 die Firma van der Heem & Bloemsma gegründet. Der Anlaß zur Gründung ist die Liebhaberei von Leutnant L.W. van der Heem und dem Sohn des Gründers J. van der Heem (19) die bereits als Hobby in ihrer Freizeit mit viel Erfolg Radioapparate an Familie und Freunde verkauften vom Typ CQ. Mitbegründer Ir. J. Bloemsma war ein Bekannter aus der Armee von L.W. van der Heem, beide absolvierten einen Kursus beim Verbindungsdienst.

Die „Produktion“, anfänglich in einem kleinen Schuppen hinter dem Wohnhaus, startet mit dem Modell H & B III. Von diesem Gerät werden verschiedene Modelle gemacht und es kommt ebenfalls ein H & B IV und V. Auf der vom 2. bis 11. Oktober 1926 stattfindenden I.R.T.A. Ausstellung (Internationale Radio Ausstellung Amsterdam Stand Nr. 86) wird als erste Großtat ein H & B Super verkauft an den derzeitigen Finanzminister Dr. H. Colijn. Im ersten Halbjahr werden von den insgesamt sechs Mitarbeitern fünf Apparate pro Woche produziert.

Aber von größerer Wichtigkeit für die junge Firma sind die während der I.R.T.A. Ausstellung geknüpften Kontakte mit der Handelsgesellschaft R.S. Stokvis & Söhne in Rotterdam. Zwei ihrer Direktoren, die Herren J. van Randwijk (38) und A. Erwich, waren im Jahre 1928 bereit, 300 Radiogeräte verschiedener Modelle (Erres) K, KC, KF, KR, KS, KW, von der jungen Firma zu übernehmen für den Verkauf in den Niederlanden über Geschäftsinhaber. Dieser große Auftrag sorgte anfänglich für große Lieferprobleme, aber rasch zeigte sich, dass durch schlaues Organisationstalent die dadurch entstandenen Schwierigkeiten schnell gelöst werden konnten.

Es wird daneben immer noch direkt an Geschäftsinhaber verkauft, wie man aus dem Stand der Firma Teske in der Douzastraat 5 in Leiden sehen kann, der noch komplett gefüllt ist mit H & B Geräten.

Die nebenan gelegene Wohnung, Johan Maetsuyckerstraat 44, die Wohnung an der gegenüberliegenden Seite (61) und eine nahe gelegene Garage in der Cornelis Houtmanstraat 23 werden angekauft. Die bekannte Möbelfabrik H.P. Mutters & Sohn in Den Haag baute die Radiogehäuse.

Das Sortiment wurde zuerst ausgebaut mit dem H & B Modell KG (III, IV und V). Später, im Jahre 1928 mit dem Erres Modell KL, KWB, KWS und KY, wobei Y steht für das erste verwendete stählerne Chassis des Radios. Die diversen Einzelteile scheinen hierauf stabil zusammengebaut werden zu können und über dieses Chassis ist taugliche Erdung aller Bestandteile gewährleistet. Fortan ist das „K“ der Buchstabe, den alle von Stokvis, unter dem Namen Erres, verkauften van der Heem Radios in der Typen-Nummer tragen werden.

Auch wird bereits Apparatur gemacht für den mittlerweile gestarteten Draht-Rundfunk (Radiozentralen), worunter z.B. einzelne Lautsprecher und Verstärker-Installationen.

Durch den großen Erfolg, den die Möbelfabrik Mutters in dieser Periode mit ihren eigenen Schiffsverkleidungen, Möbeln und Wohnungs- und Büroverkleidungen hat, wird H & B gefragt, die Möbelfabrikation in die eigene Hand zu nehmen. Es werden Räume in der Sibergstraat gefunden.

Herr Ir. J. Bloemsma verläßt im September 1928 den Betrieb und arbeitet bei Philips NV in China.

Durch den großen Erfolg mit dem Modell KY beschließt man, hier und dar verbreitete Produktionsräume zusammenzufügen in einem neuen Betrieb in der Stortebekerstraat 177 in Den Haag , es arbeiten mittlerweile mehr als 100 Personen in dem Betrieb. Ir. Jan Lels verstärkt als 2. Radio-Ingenieur den technischen Stab. Sehr schnell scheint er mehr verbunden zu sein, als nur mit dem Betrieb; er ist sogar eben mit Julia van der Heem, der Tochter von Herrn P.H.J. van der Heem, verlobt.

Die Probleme mit verschiedenen einzelnen Batterien oder Akkus für drei verschiedene Gleichstrom-Voltagen innerhalb eines Apparates gehören der Vergangenheit an. Der Apparat kann fortan direkt an das Wechselstromnetz angeschlossen werden. Auch eine andere technische Entdeckung bringt eine enorme Verbesserung der Handhabung: die zwei bis drei Abstimmknöpfe werden durch einen handlichen Knopf verfangen für die exakte Abstimmung und einen störungsfreien Empfang des Senders.

Dass es mit dem Betrieb ausgezeichnet geht, sieht man an den vielen Annoncen für Personal, z.B. für eine Stenotypistin und einen guten Buchhalter.

Der Betrieb empfängt von Radiozentralen einen Auftrag von insgesamt 25.000 Radiolautsprecherkästen für Drahtrundfunk, die an einem großen laufenden Band hergestellt werden.

Ende 1929 und Beginn 1930 wird mit der Produktion vom Modell KY 107 unter dem Namen „Sänger an der Wand“ gestartet. In diesem Modell werden zum erstan Mal in Europa Lautsprecher und Radioempfänger in einem Kasten zusammen gebaut.

Ende 1929 am 14. Oktober, zwei Wochen vor dem Börsenkrach vom 29. Oktober in New York, wird der Betrieb umgewandelt in eine namenlose Gesellschaft „NV vormals Radiofabrik und Ingenieursbüro van der Heem & Bloemsma“. Die Anteile kommen zu 25% in Händen der Familie van der Heem und zu 25% in Händen von R.S. Stokvis & Söhne NV und Philips NV kauft 50% der Anteile.

Es entstehen Veränderungen auf dem Markt für Radioapparate. Waren es zu Beginn der Zwanziger Jahre vor allem luxuriöse Produkte einzelner Wohlhabender die bereit waren, einen beträchtlichen Betrag zu zahlen, wird nun das Radio stets mehr ein Produkt für die Masse. Es kann gut verdient werden mit einem breitgefächerten Paket verschiedener Modelle, falls große Mengen auf eine sehr preiswerte Art und Weise hergestellt werden können. Darum sind weitgehende Investierungen in moderne Serienfabrikation mit laufendem Band notwendig.

Philips hat bis 1935 50% der Kapitalanteile. Im Austausch für diese 50% erhält van der Heem die freie Nutzung aller Radiopatente, verpflichtet sich aber, ausschließlich Radioröhren von Philips in den Radios zu verwenden. Philips erhält zwei Sitze im Aufsichtsrat. Die Zeit in der Philips Teilhaber war, sollte nicht immer reibungslos verlaufen. Im Jahre 1933 wird den Philips Kommissarissen, nach einem heftigen Streit über den besonders guten Verkauf von Erres Radiogeräten in Niederländisch-Indien, der Zugang zum Betrieb verweigert. Van der Heem hat rechtzeitig gemerkt (1,5 Jahre ehr als Philips), dass die Qualitätsansprüche in den Tropen viel höher sind als in den Niederlanden: die hervorragenden hölzernen Radiogeräte sind in Niederländisch-Indien ein großer Erfolg.

Herr A. de Breems reist ab nach Niederländisch-Indien. Er verkauft da u.a. das Modell KY 107 mit Kurzwellenempfang und vollkommen geeignet für Wechselstrom. Herr L.W. van der Heem sorgt mit seinem Besuch in Niederländisch-Indien im Jahre 1934 für eine gesunde Basis für das Wachstum des Verkaufs, u.a. des neuen Modells KY 212. Der Verkauf in Belgien wird in die Hand genommen und van der Heem & Bloemsma eröffnen ein Service- und Verkaufszentrum am Boulevard Barthelémy in Brüssel.

Der am 31. August 1875 geborene Begründer, Herr P.H.J. van der Heem stirbt nach einer verzehrenden Krankheit am 30. Mai 1933 in Den Haag.

Es sollte auch nach dem Ausscheiden von Philips als Teilhaber eine unbequeme Zusammenarbeit bleiben. Van der Heem war nicht allein Großabnehmer von vielen verschiedenen Ersatzteilen von Philips, andererseits kaufte Philips viel Gutachten von van der Heem und lieferte van der Heem Halbfabrikate an Philips. Die Anteile von Philips werden im Jahre 1935 von beiden Aktieninhabern, der Familie van der Heem und R. Stokvis & Söhne zurückgekauft, die danach beide 50% der Anteile besitzen.

Beim Verkauf der Philips-Aktien werden zwischen van der Heem, Stokvis und Philips Vereinbarungen über den Verkauf von Radios in den Niederlanden getroffen. Mit Hilfe von untereinander abgestimmter Preis- und Modellpolitik soll van der Heem einen festen Bestandteil der von beiden zu verkaufenden Radios auf seine Rechnung nehmen. Hiermit war der Niederländische Markt durch beide sichergestellt. Die Niederlande entwickelten sich in kurzer Zeit zu einem wichtigen Exportland van Radioapparaten, im Jahre 1935 zu 8 % des gesamten niederländischen Exports.

Im Jahre 1943 sollte sich durch gut dokumentierte Einforderung von Radiogeräten durch die deutsche Besatzung herausstellen, dass beide Betriebe zusammen 55% der geforderten Geräte produziert hatten.

Der Radioverkauf ist saisongebunden, im Spätjahr und im Winter werden die meisten Radios verkauft. Um weniger von einem Produkt abhängig zu sein, wird im Jahre 1935 durch van der Heem ein Staubsauger eingeführt. Das Kesselmodell SZ 1 und SZ 2 und das sehr erfolgreiche Torpedomodell SZ 3.

Im Jahre 1936 wird das 10-jährige Bestehen ausgiebig gefeiert und die zunehmende Produktion erfordert die Ingebrauchnahme einer neuen Fabrik am Laakweg in Den Haag. Im Jahre 1937 läuft das 100.000. Radiogerät vom Band. Bereits kurz darauf scheint auch die Fabrik am Laakweg zu klein zu sein.

Am 23. Februar 1938 erhält man von der Gemeinde Den Haag ein Grundstück von 2 ha Größe als Erbpacht gegen einen jährlichen Kanon von ƒ 0,40 pro m² für den Bau einer neuen Fabrik. Am 1. November 1938, anläßlich des zwölfeinhalbjähringen Bestehens, wird durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Herrn J. van Randwijk, der Grundstein für eine neue Fabrik am Maanweg in Den Haag gelegt. Am 17. August 1938 erfolgte durch den Architekten C. Oosthoek Pc Zn bereits unter der Hand der Zuschlag, Bausumme ƒ 423.500. Bauunternehmer wird der Rotterdamer Betrieb Volker Baugesellschaft N.V.

Auf der „Jahrbörsen-Ausstellung“ in Utrecht im Jahre 1938 introduzierte Herr Ir. J.M.F.A. van Dijk (1912 – 1973) sein neues Handelsunternehmen ANRU (Allgemeine Niederländische Radio-Union) und ihr erstes Produkt, den Aetherkuiser, Radiomodell AK 380. Das Handelsunternehmen verkauft Radios bis 1953 unter der Marke Aetherkruiser, es sind ungefähr 30 Modelle bekannt.

Anfänglich war das Handelsunternehmen gefestigt im Wohnhaus von Herr van Dijk in der van Limburg Stirumlaan 20 in Amersfoort. Im Jahre 1945 siedelte das Büro um zur Keizersgracht 450 in Amsterdam. Später hatte Herr van Dijk seinen Wohnsitz am Südboulevard in Noordwijk mit seiner Radarstation „Nederlands Radarproefstation“ zu Haus.

Die Fabrik am Maanweg wird im Jahre 1939 eröffnet (abgebrochen 17 Februar 1997). Ebenfalls beginnt das 500. Personalmitglied zu arbeiten. Bloemsma verschwindet aus dem Namen der Firma; der Name wird verändert in „van der Heem NV“. Die Fabrik wird bezahlt aus eigenen Mitteln und einem Darlehen der Gesellschaft für Industriefinanzierungen.

Die Fabrik an der Stortenbekerstraat war durch einen Brand am 4. Mai 1938 ernsthaft beschädigt. Am 5. August 1938 wird von der Gemeinde die Zustimmung gegeben, die nebenan gelegenen Gebäude an der Stortenbekerstraat 151 bis 163 zeitweilig in Gebrauch zu nehmen. Im Jahre 1939 erscheint zum ersten mal die Werkzeitung „VDH omroep“.

Im Jahre 1939 verschwindet Ir. J. Bloemsma aus dem Namen der Firma und der Name wird geändert in „van der Heem NV“.

1940 wird eine eigene Fabrik zur Herstellung von Elektromotoren eröffnet

Ab Mai 1943 mussten auf Verlangen der Deutschen Besatzer alle 1.200.000 Niederländischen Radiogeräte abgegeben werden. Der Verkauf und Handel wird bereits am 15. Dezember 1941 verboten. Hauptsächlich um zu vermeiden, dass das sehr populäre „Radio Oranje“ gehört werden konnte, das von London aus gesendet wurde. Die Deutschen beschlagnahmten 840.000 Exemplare, der Rest wurde von den Niederländern verborgen. Ein Teil der eingesammelten Radios wurde gelagert und ein großer Teil wurde nach Deutschland in die zerstörten Städte gesendet. Dieser gesamte Prozeß wurde sorgfältig dokumentiert und nach dem Krieg kamen 15% der Radios wieder zurück zu ihren ursprünglichen Eigentümern.

Diese Dokumentation komplett mit Typen- und Seriennummern – die bis zum heutigen Tage erhalten blieb – sorgte für einen einzigartigen Überblick auf den Niederländischen Radiomarkt im Jahre 1943. Es bewies, dass das Radio-Kartell mit Philips funktionierte. Obgleich die Marktanteile insgesamt stark variierten innerhalb des Landes, war das Erres KY 126 das populärste Erres Radio, Overijsel die populärste Erres Provinz und Nord-Holland die am wenigsten populäre Erres Provinz.

Verkauf und Handel auf dem Niedederländischen Markt waren bereits zu Beginn des Jahres 1942 verboten. Van der Heem NV musste bis 1944 Radios produzieren, die aber lediglich für den Deutschen Markt bestimmt waren. Und das, weil Deutsche Radiofabriken Waffen produzierten, anstelle von Radios und weil es eine große Nachfrage gab in den zerstörten Deutschen Städten.

Es ist überflüssig zu sagen, dass es nach dem Krieg in den Niederlanden eine große Nachfrage nach Ersatz gab, was sehr hilfreich war bei der schnellen Wiederherstellung der beschädigten Maschinen in den „van der Heem“ werke.

1946 wird die Firma Leko in Utrecht in Abstederdijk übernommen. 1947 wird dort auch mit der Herstellung von Bodenwischern und Heizdecken begonnen.

Im Jahre 1944 wird die Kroon Fahrrad-Fabrik in Rotterdam gekauft und untergebracht in der Fabrik an der Laakkade in Den Haag. Im Mai 1946 wird dort mit der Fabrikation von Fahrrädern gestartet. Im Jahre 1948 kommen auch Solex Mopeds aus der Fabrik, einer Lizenz von Vélo Solex SA Paris. Nach einer Anlaufperiode werden pro Jahr 48.000 Stück produziert. Der Betrieb wächst nach dem Krieg auch in anderer Hinsicht enorm. Im Jahre 1947 überschreitet die Anzahl der Mitarbeiter die Tausend. Es werden mehr als tausend Radios pro Woche gefertigt.

Im Jahre 1949 kommt van der Heem NV mit einer Aktien-Emission und die Aktien werden an der Amsterdamer Effektenbörse gehandelt

Als so gut wie in jedem Haushalt ein Radiogerät steht, kommt auch von Seiten der Produzenten der Ruf, um die Frage nach etwas Neuem zu stimulieren. Kurz vor dem Krieg in 1939 ist man in den USA mit dem Produzieren von Fernsehern gestartet und mit regelmäßige Sendungen (Farbe in 1954). In den Niederlanden kommt das langsam in Gang. Das Fernsehgerät ist im Gegensatz zum Radio ein Produkt, das sich nicht so sehr zum Untersuchen und Entwickeln durch Hobbyisten eignet. Das Herstellen einer Bildröhre ist zu kompliziert ohne eigene Glasblaseeinrichtungen.

Am 2. Oktober 1951 startet die NTS erst mit kurzen TV-Sendungen. Teilweise durch anfängliches Zögern, um so rasch nach dem Krieg mit Mangel an so ziemlich allem, Produktionskapazität freizumachen für Luxus. Später wird deutlich, dass die Programmmacher, durch die auch beim Fernsehn gehandhabte Versäulung (Erstarrung) von ihrem Radiohintergrund aus Mühe haben mit dem neuen Medium. Erst in der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre soll, vor allem durch starke Ausbreitung der Anzahl von Sendezeiten, das Medium wachsen. Farbfernsehn sollte erst im Jahre 1967 in den Niederlanden Einzug halten.

Im Jahre 1951 arbeiten im Betrieb 2.000 Mitarbeiter. Die Fabriken am Maanweg werden ausgebreitet. Symbol des schnellen Wachstums nach dem Krieg soll das im Jahre 1951 vor der Fabrik errichtete Standbild „Hoger Zij Uw Vlucht“ (Höher sei Ihr Flug) vom Vorburger Bildhauer Albert Termote (1878-1978) werden.

Neben der Radio- und Fernsehfabrikation werden Ende der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre viele Haushaltprodukte an das Fabrikationsprogramm von van der Heem zugefügt. Unter anderem Ventilatoren, Heizlüfter, Haartrockner, Handbohrmaschinen, Staubsauger und elektrische Decken, Kissen und Matratzen.

Van der Heem entwickelte auch viel professionelle Radiokommunikations-Apparatur für den militärischen Gebrauch, u.a. für Panzer, Flugzeuge (u.a. Sende- und Empfangsapparatur für alle Starfighter) und tragbare Sprechfunkgeräte und Festland-Kommunikations-Apparatur für Seelotsen auf dem Neuen Wasserweg. Van der Heem ist hiervon sogar der größte Hersteller. Bereits im Jahre 1950 begann van der Heem mit der Prodution von Unterwasser Detektions-Apparatur für militärische und zivile Zwecke. Er fertigte auch elektronische Zähler, Ernährungsapparatur, Fotoelektrische Systeme und Servo-Motor-Systeme. Van der Heem entwickelte und baute auch eine Programmeinheit, die gebraucht wird, um die verschiedenen Stufen einer Rakete vom Europäischen Raumfahrtprogramm in der richtigen Bahn zu halten. Es geht um Apparatur für sowohl das Bestimmenen der Stärke, als auch der Richtung der diversen Stau- und Steuerraketen in den drei Stufen der Rakete. Die ersten Abschüsse fanden im Jahre 1966 in Woomera in Australien statt.

Der Transisitor in Jahre 1945 in den USA erfunden von AT & T, ersetzt langsam aber sicher die Röhren, zuerst in den tragbaren Radios und später in allen Produkten. Die gepresste Verdrahtung hält ihren Einzug. Bei dieser Technik werden die Einzelteile auf kleinen kompakten Plastikplatten aneinandergebaut und die Verbindungen zwischen den Bestandteilen zustande gebracht über kleine, in Plastik gegossene metallene Streifen. Van der Heem kommt als einer der ersten in den Niederlanden mit KY 592, einem kleinen, preiswerten tragbaren Transistorradio, entworfen für die Jugend und als zweites Radio im Haus.

Im Jahre 1961 arbeiten 2.750 Mitarbeiter im Betrieb. Im Jahre 1965 sind es 3.500. Van der Heem NV. ist im Jahre 1955 der erste Betrieb in den Niederlanden mit einem Betriebsrat. Vom 1. Januar 1961 an wird in den Betrieben an Samstagen nicht mehr gearbeitet.

Es war eine enorme Expansion in dieser Periode mit u.a. neuen Fabriken in Teheran, Utrecht, Sneek und Leeuwarden VSF. Die Expansion in Friesland ist auch erforderlich durch den wachsenden Mangel an Arbeitskräften in Den Haag und Utrecht und dass, trotz des Einstellens von viel Gastarbeitern in Utrecht, vor allen Dingen aus Italien und Spanien. Die Zunahme der Materialkosten und vor allem auch der Arbeit, ergeben Probleme. Es wird erforderlich noch mehr Kosten einzusparen, u.a. durch das Herstellen und Verkaufen größerer Anzahlen von einem Modell.

Das Aufkommen der Niedriglohnländer, der Beginn der weltweiten Produktion, vor allem aus Japan, die stark steigenden Lohnkonsten in den Niederlanden und die Aufwertung des Gulden, sorgen für eine gehörige Preiskonkurrenz auf dem Niederländischen Markt. Zusammenarbeit mit anderen wird erforderlich. Nach kurzer Zusammenarbeit mit Indola NV aus Rijswijk werden die Betriebe und Markennamen Erres im März 1966, genau vierzig Jahre nach der Gründung, an Philips verkauft.

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